Die Pfarrkirche St. Sebastian in Würselen war lange Zeit auch die Pfarrkirche von Morsbach. Zu dieser Pfarrei gehörte die St. Sebastianus Schützen Gesellschaft 1624 Würselen. So ist es nicht verwunderlich, dass damals viele Morsbacher Mitglied dieser Gesellschaft waren. Diese Morsbacher konnten im laufe der Zeit 15 Schützenkönige der Gesellschaft stellen.

Morsbach, die größte und wirtschaftlich bedeutendste der 12 Würselener Ortschaften erhielt 1866 eine eigene Kirche. Diese stand jedoch unter der Verwaltung von St. Sebastian. Trotzdem trug man sich mit dem Gedanken an eine eigene Bruderschaft. Doch sollte es noch 13 Jahre dauern, bis ein Zwischenfall zur Gründung der St. Hubertus Schützengilde Würselen - Morsbach führte.

Nachdem seit 1862 kein Morsbacher Schütze die Königswürde errungen hatte, war man 1879 wieder erfolgreich. Nach alter Sitte sollte aus dem Morsbacher Jungenspiel nun ein Königsspiel werden.Im letzten Augenblick traten jedoch Differenzen zwischen dem König und dem ca. 40 mann starken Jungenspiel auf, worauf der König in einem anderen Ortsteil einkehren wollte. Der größte Teil der Morsbacher Schützen verweigerte daraufhin die Gefolgschaft an den Kirmestagen. Der seit 1866 zurückgehaltende Wunsch nach einer eigenen Gesellschaft wurde nun in die Tat umgesetzt, um dem vorhandenen Jungenspiel einen König zu schaffen.

Der erste Königsvogelschuss fand am Teuterring statt, wo Winand Pütz den ersten Titel als Schützenkönig der St. Hubertus Schützengilde Würselen-Morsbach errang.Da noch keine Gründung erfolgt war, weil wegen der bevorstehenden Kirmestagen alles schnell von statten gehen musste, fehlten der jungen Gilde noch wichtige Insignien. Deshalb hängte man dem neuen Schützenkönig eine Sparbüchse um, damit er bei seinen Auftritten das notwendige Geld besorgen konnte. Man nannte Ihn daraufhin den Sparbüchsenkönig.

Am 2. Sonntag nach Kirmes erfolgte die offizielle Gründung der Gilde, die St. Hubertus Schützengilde 1879 Würselen-Morsbach. Die junge Gilde zählte 38 Mitglider, etliche Bergleute, den damaligen Ortsvorsteher und Beigeordneten, sieben Wirte, mehrere Beamte der Zeche, sowie Landwirte und Gewerbetreibende. Bereits am 22. August 1879 erhielt die Gilde Ihre Vereinsfahne: St. Hubertus mit dem Hirschen.

In den Folgejahren erlebte die Gilde wie wohl jeder Verein mehrere Höhen und Tiefen. Im Jahre 1885 stiftete die Gilde eine Statue des Hl. Hubertus für die Morsbacher Pfarrkirche St. Balbina. 1910 trat die Gilde in den neu gegründeten Schützenbund für den Bezirk Aachen-Land ein.

Nach dem 1. Weltkrieg musste die Gilde alle schweren Waffen (Büchsen, Floberts und Degen) auf Befehl des Bürgermeisters abgeben.

1925 ist die Gilde Ausrichter des Bundesschießens, bei 8 Treffern von 9 Schuß erringt sie den Bundespokal als Wanderpreis.

Der Vogelschuß durfte ab 1926 wieder mit schweren Büchsen geschossen werden. Eine zweite Vereinsfahne wurde 1929 angeschafft. Während des 2. Weltkrieges erliegen die Aktivitäten der Gilde total. Erst im Jahre 1951 konnte wieder ein Königsvogel ausgeschossen werden.

Im Jahre 1991 gründete die Gilde eine eigene Fahnenschwenkergruppe.